Schon mehrmals in diesem Jahr habe ich für Sie in meinem Blog neue und attraktive Uhren-Kollektionen aus dem Hause Rado vorgestellt, zuletzt beispielsweise die das Wechselspiel der Jahreszeiten nachbildende “Four Seasons“-Serie und die floral-sommerlichen “Chapter”-Modelle in Kooperation mit “Great Gardens of the World“. Dabei bin ich ergänzend stets auf die Hintergrundgeschichte, das Selbstverständnis und die Besonderheiten dieses renommierten Schweizer Herstellers eingegangen. Diesen Aspekt möchte ich heute noch etwas detaillierter ausbreiten und dadurch meinen Lesern und Kunden das anhaltende Faszinationsvermögen von Uhren der Marke Rado auf einer grundsätzlichen Ebene näherbringen.

Die Geschichte von Rado hat einen roten Faden, der sich mit dem firmeneigenen Leitspruch – “Was wir uns vorstellen können, können wir umsetzen. Und was wir umsetzen können, setzen wir um!” – gut illustrieren lässt. Dieser verweist auf zwei häufig mit Schweizer Handwerkskunst assoziierte Grundwerte: bodenständige Tüchtigkeit einerseits und weltoffener Innovationsgeist andererseits. Mit dieser Geistes- und Arbeitshaltung gelang es den Gründervätern von Rado – den Gebrüdern Schlup – sowie ihren Nachfolgern, eine einst bescheidene Uhren-Manufaktur zwischen den Anfängen im eher beschaulichen Lengnau anno 1917 und dem Ende des zweiten Weltkrieges zu einem der grössten Produzenten innerhalb der Eidgenossenschaft aufzubauen. Dabei setzte man von Beginn an stark auf internationale Vernetzung und die Bereitschaft, mit dem Stand der Technik voranzuschreiten.

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Rado als renommierte Uhren-Marke: Ursprünge und Weiterentwicklung

Der Markenname Rado tauchte im Zusammenhang mit Schlup-Uhren erstmals in den 1920er Jahren auf und bezog sich geistreich auf den Esperanto-Begriff für die wichtigste Komponente im Uhrwerk – das Rad, das auch als beliebte Metapher für den Lauf der Zeit verwendet wird. Zwischen der erstmaligen Registrierung des Markennamens 1928 und dessen vollständiger Etablierung sollte allerdings noch etwas Zeit vergessen: Im Jahr 1957 wurde mit einem visionären Uhren-Modell namens “Green Horse” der Grundstein hierfür gelegt; dieses zeichnete sich insbesondere seine für damals relativ hohe Wasserdichte sowie ein das Automatikwerk anzeigende Ankersymbol aus, das bis heute verschiedentlich Verwendung findet.

Das mit der “Green Horse” skizzierte Grundkonzept für Rado-Uhren wurde in den Folgejahren rapide weiterentwickelt, verfeinert und ausdifferenziert, befeuert durch einen ambitionierten internationalen Expansionskurs des Managements. Als weiterer wichtiger Meilenstein lässt sich die “DiaStar” (1962) als erste kratzfeste Uhr nennen, welche durch die verwendeten Materialien (Hartmetall, Saphirglas) und die futuristische Formgebung das innovationsfreudige Image von Rado nachhaltig prägen sollte. Weitere prominente Modelle aus der darauffolgenden Ära waren unter anderem die achteckige Elegance (1975), die experimentell-gewagte Glissière (1976) und die sogar von Andy Warhol künstlerisch gewürdigte Anatom (1983).

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Uhren-Handwerk auf der Höhe der Zeit: Bahnbrechende Leistungen aus dem Hause Rado

Im Jahr 1986 gelang Rado mit seinen Uhren ein weiterer grosser Wurf: Mit der Integral brachte das Unternehmen erstmals ein Modell auf den Markt, bei dem (bisher Flugzeugbauern vorbehaltene) Hightech-Keramik als Material zum Einsatz kam. Diese Technik erwies sich als revolutionär für die gesamte Branche – der Erfolg spornte Rado, durch seine Integration in die Swatch-Gruppe beflügelt, zu weiteren Höchstleistungen an: Als prominentes Beispiele hierfür kann unter anderem die diamantene, vom Guinness-Rekordbuch anerkannte V10K (2002) als härteste Uhr der Welt genannt werden.

Durch eine spezielle Spritzgusstechnik konnte Rado ab 2011 ausserdem mit der True Thinline besonders flache und leichte Keramik-Uhren produzieren. 2017 wurde mit der Einführung der Kollektion “True Thinline Les Couleurs” ausserdem ein beachtlicher Design-Akzent in Sachen Farbgebung gesetzt. Zusätzlich zu seiner vorwärtsstrebenden Grundhaltung beherrscht Rado aber auch das Retro-Geschäft, was sich unter anderem anhand der jüngsten Renaissance des ikonischen “Captain Cook”-Modells aus 1962 beobachten lässt.