Karat – Ein mystisches Mass von vielen, welches den Wert von Diamanten bestimmt. Die Bemessung des genauen Wertes eines bestimmten Schmuckstücks ist in aller Regel ein sehr vielschichtiges Unterfangen, bei dem die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle spielen und das sich kaum je auf eine einzige Dimension reduzieren lässt. Hinzu kommt noch die Frage nach dem Verhältnis zwischen rein materiellem und ideellem Wert, die ebenfalls nicht völlig deckungsgleich sein müssen. All dies gilt auch für die Kategorie der Diamanten, bei denen aber ausserhalb von Fachkreisen recht häufig noch die Vorstellung anzutreffen ist, dass deren Preis sich allein oder hauptsächlich nach der Grösse richte. An diesem Punkt pflege ich in meiner Berufspraxis als Juwelier bei meinen Kundengesprächen gerne ein aufklärendes Kurzreferat über den Begriff Karat einzuschieben, das ich Ihnen in diesem Blogpost auch in schriftlicher Form zur Verfügung stellen möchte.

Bei Karat (gängige Kürzel: kt oder ct) handelt es sich im Hinblick auf Diamanten nicht etwa um ein Grössenmass, sondern um eine Gewichtseinheit, die vielfach auch für andere Arten von Edelsteinen Verwendung findet. Ein Karat entspricht dabei einem Gewicht von 0,2 Gramm (200 Milligramm) und kann durch eine Skala von 100 Punkten nach unten hin noch genauer differenziert werden (25 Punkte würden nach diesem Prinzip beispielsweise ein Viertel-Karat ausmachen). Über ein Gewicht von einem Karat hinaus wird bei Diamanten allerdings nicht mehr in Punkten gemessen; man spricht stattdessen schlicht von Einkarätern, Zweikarätern oder dergleichen. Interessantes Detail am Rande: Der grösste je dokumentierte Diamant, der sogenannte Cullinan, brachte in seiner Ursprungsform mehr als 3100 Gramm auf die Waage – ein wahrlich spektakulärer Fund!

Karat

Über die Ursprünge des Karat-Begriffs und dessen Verhältnis zur Grösse

Offiziell durchgesetzt hat sich der metrische Karat-Begriff als standardisierte Einheit erst im frühen 20. Jahrhundert. In Bezug auf die Wortherkunft lassen sich einerseits lateinische, andererseits griechische Ursprünge feststellen. Inhaltlich beziehen sich beide Varianten geschichtlich auf den Johannisbrotbaum und dessen Kerne (Ceratonia Siliquia oder Kération), die normalerweise ca. 0,2 Gramm wiegen und daher früher als Vergleichsmassstab für das Gewicht von Edelsteinen genutzt wurden. Heutzutage bedienen wir Juweliere uns freilich nicht mehr solcher Kerne, sondern greifen auf hochpräzise Spezialwaagen zurück.

In diesem Zusammenhang betone ich zur Vermeidung von Irrtümern gerne vorbeugend, dass Karat und Grösse bei Diamanten nicht nur alles andere als deckungsgleich sind, sondern nicht einmal notwendig korrelieren müssen. Vereinfacht gesagt: Ein Edelstein mit höherem Karat-Gewicht muss nicht unbedingt grösser sein als ein solcher, der weniger auf die Waage bringt. Dieses scheinbare Paradoxon lässt sich zu einem erheblichen Teil auf verschiedene Schliff-Varianten zurückführen – ein tieferer Schliff (etwa der Brillantschliff) mag zum Beispiel für einen optisch verkleinernden Effekt sorgen, betrifft jedoch nicht unmittelbar den Karat-Wert.

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Karat: Nur eines von den “5 Cs”

Wenngleich das Karat-Gewicht für die Bestimmung des Preises eines Diamanten hohe Bedeutung besitzt, ist es längst nicht allein dafür ausschlaggebend: Es gibt nämlich noch eine ganze Palette an weiteren Merkmalen zur Qualitätsbemessung, zu denen namentlich auch Farbe, Reinheit und Schliff zählen (in Anlehnung an die englischen Bezeichnungen dieser Begriffe sprechen Fachleute mit Vorliebe auch von den sogenannten “Four Cs” beziehungsweise den fünf Cs: Carat, Colour, Clarity, Cut und Confidence/ Certificate). Aus diesem Grund kann es durchaus vorkommen, dass im Vergleich zweier Diamanten derjenige mit weniger Karat insgesamt besser abschneidet, weil er beispielsweise einen überlegene Farbton aufweist.
Lassen Sie uns noch einen genaueren Blick auf das 5. C werfen – Confidence oder auch Certificate genannt. Es steht für das Vertrauen des Kunden zum Juwelier und Diamanthändler. In diesem Zusammenhang werden alle Diamanten ab einer gewissen Grösse (0.04 Karat) von einem international anerkannten gemmologischen Labor (GIA, HRD, EGL oder SSEF) begutachtet und die Qualitätsmerkmale, Identität sowie Echtheit überprüft und dokumentiert. Mit diesem Zertifikat kann der jeweilige Diamant jederzeit lückenlos identifiziert und auch bewertet werden.

Abschliessend noch ein Wort zur einer Frage, die viele meiner Kunden aus naheliegenden Gründen umtreibt: Wie viel Karat soll eigentlich ein Verlobungsring aufweisen? Meine Antwort in aller Kürze: Dies hängt stark davon ab, mit welchen Kosten Sie budgetieren. Elegante Ringe, die mit Diamanten von bis zu ca. 0,2 Karat bestückt sind, sind häufig schon um etwas über 1000 CHF zu haben, teilweise auch darunter. Nach oben hin sind freilich kaum Grenzen gesetzt – bei einem ganzen Karat bewegt man sich beispielsweise schon im Bereich von 4000 CHF oder mehr.

Sie möchten mehr über den Begriff Karat oder die 5 C`s erfahren? Gerne berate ich Sie persönlich bei mir im Geschäft im Suhre Park.

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